Zeche Zollverein und umzu

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Ruhrgebiet und umzu

Zeche Zollverein und umzu

Zeche Zollverein von oben – das brauche ich irgendwie ab und an, obwohl ich von Geburt aus keine Ruhrgebietlerin bin. Aber jetzt lebe ich schon seit Jahrzehnten hier – und diese in jeder Hinsicht spannende Zone ist meine Heimat geworden.
Den besten Blick auf das Weltkulturerbe und rundherum hat man vom Dach des Ruhrmuseums (d.h. von der Kohlenwäsche), das auch immer einen Besuch wert ist. Es war ganz schön kalt und windig da oben, aber der Blick war wie immer gigantisch, auch wenn spätnachmittaglicher leichter Dunst über allem lag..

Das Titelbild zeigt den ehemaligen Förderturm von Schacht 12, den Doppelbock, sozusagen das Wahrzeichen von Zollverein. Links davon zu sehen ist der Zollverein-Kubus, auch Sanaa-Gebäude genannt.

Auf den beiden Bildern oben ist die Kokerei Zollverein zu sehen, auf die ich im nächsten Beitrag noch zurückkommen werde. Auf beiden findet man zudem oben links den Oberhausener Gasometer, auf den ersten Bild deutlicher.

Ganz ganz hinten und genau in der Mitte sieht man das weiße Dach der Schalker Veltins Arena.

Kaum zu glauben, dass dieses letzte Bild nur Minuten nach den anderen aufgenommen wurde. Im Winter liegt halt nicht viel Zeit zwischen Sonnenschein und Sonnenuntergang. Außerdem ist dieses Foto mit vollem Zoom aufgenommen worden. Es zeigt übrigens die Skyline von Essen mit dem Rathaus rechts.

3 Kommentare

  1. Joachim Bunzel

    Zeche Zollverein!!!
    Am 15.10.1953 habe ich meine erste Schicht auf Zollverein 3/10 verfahren.
    11 Monate habe ich am Leseband auf Zollverein Schacht 12 verbracht, bevor ich in die Grube verlegt wurde. Damals lag noch jeden Morgen Kohlenstaub auf den Fensterbänken.
    Blauen Himmel konnte man nur selten sehen. Trotzdem erinnere ich mich noch gerne an die Zeit.
    Ein gutes und gesundes Jahr für Sie und Ihre Familie.

  2. Volker Canis

    Ich war vom 1.9.1956 bis 31.12.1959 auf der Zeche Zollverein beschaeftigt. Ich hatte einen Ausbildungsvertrag als Berglehrling unterchrieben und folgenden Werdegang: 1.9.1956 bis 30.9.1956 in der Shreinerei auf Schachtanlage 10, vom 1.10.1956 bis 31.10.1956 in der Schlosserei, v0m 1.11.1956 bis 30.11.1956 in der Elektrowerkstatt, com 1.12.1956 bis 31.12.1956 am Leseband auf der Schachtanlage 12, ab 2.1.1957 bis 31.12.1959 unter Tage auf Schacht 10 vor Ort an der Kohle mit einem Gedingeschein (Akkord) die meiste Zeit in Floez ANNA, das Floez war ca, 90 bis 100 cm stark und wir hatten Stahlkappenausbau mit Panzerkettenfoerderung, Die Temperatur lag bei ca. 30 Grad ganzjaehrig. Im November 1959 habe ich meine Knappenpruefung mit sehr gut bestanden und wollte die Bergvorschule/Bergschule besuchen um Steiger zu werden. Die Kohlenkrise war voll im Anrollen und die Halden wuchsen, ich hatte ein paar Unfaelle und war 19% Grubenuntauglich geschrieben worden, dies war dann der Grund der Ablehnung einer weiteren Ausbildung. Ich bin jetzt 82 Jahre alt und denke gern an die harte aber auch schoene Zeit unter Tage zurueck, die Kameradschaft war einzigartig und es wurde bei Verletzungen immer geholfen. Die zwei schweren Verletzungen waren ein Sargdeckel der mein rechtes Knie erwischt hat und ich bin einmal durch Selbstverschulden (kein Ausbaumaterial gehabt) unter den Bruch gekommen, wurde von den Kumpels rausgeholt und beide Male im Knappschaftskrankenhaus Stoppenberg gut wieder auf die Beine gebracht. Glueck Auf Volker Canis

    • speysight

      Beeindruckend!
      Ich bin zugezogen ins Ruhrgebiet – wenn auch schon 1977. Mich fasziniert das Leben der Bergleute sehr – und auch die Zechen selbst.

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