Langenberg – Idylle an der Schnittstelle Bergisches Land/Ruhrgebiet
Vom Essener Süden aus ist man mit dem Auto in gut 15 Minuten in Langenberg – und damit in einer anderen Welt: andere Landschaft, andere Bauweise, andere Atmosphäre.
Es ist eine idyllische Welt, die einen in Langenberg erwartet. Dabei darf nicht vergessen werden, dass der (frühere) Reichtum des Ortes durchaus industriellen Aktivitäten zu verdanken ist.
Der Hardenberger Bach und der Deilbach wurden früh zur Energiegewinnung genutzt, und es enstanden Schleifkotten, Kupferhämmer, Öl-, Getreide- und Papiermühlen. Eine der größten Papierfabriken Deutschlands war in Langenberg ansässig. Zudem entwickelt sich eine erfolgreiche Seidenindustrie. Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte der Bau mechanischer Webereien und damit die industrielle Produktion der Seide. Vor dem Ersten Weltkrieg zählte Langenberg – bezogen auf die Einwohnerzahl – zu den reichsten Orten Preußens, was sich auch in der Bebauung des Ortes widerspiegelt: reiche Bürgerhäuser, zahlreiche Villen, ein monumentales Bürgerhaus.
1975 endete die Selbstständigkeit Langenbergs mit der Gebietsreform Nordrhein-Westfalens. Die Städte Velbert, Langenberg und Neviges wurden zu einer neuen Gemeinde unter dem Namen Velbert zusammengeschlossen. Der Ortskern Langenbergs – trotz einiger Kriegsschäden immer noch gut erhalten – wurde als Denkmalbereich ausgewiesen.
An dieser Kreuzung kommen Haupstraße und Altstadtsträßchen zusammen. Auf den nächsten Bildern geht es die Hauptstraße entlang.
Das historische Bürgerhaus Langenberg bietet seit 1916 Raum für kulturelle und künstlerische Veranstaltungen sowie für das soziale Leben der Stadt. Das Unternehmerehepaar Sophie und Adalbert Colsman ermöglichte den Bau durch eine Stiftung. 1982 wurde er unter Denkmalschutz gestellt und von 2006 bis April 2016 aufwändig saniert.
Rechts und links von der Hauptstraße findet man viele gut erhaltene Altstadthäuser.
Selbst der Tattoo-Laden strahlt eine idyllische Atmosphäre aus.
Langenberg war auch ein vielgenutzter Verkehrsknotenpunkt. Zu Zeiten des Steinkohlebergbaus an der Ruhr durchquerten Kohlentreiber mit ihren Lasttieren in großer Zahl den Ort, welche die Kohle in die gewerbereiche Wupperregion transportierten. In Langenberg wurde 1828 die erste deutsche Eisenbahnaktiengesellschaft gegründet,
Die Stadt ist auch bekannt durch ihren weithin sichtbaren Sendemast.
Langenberg versucht seit Jahren, sich als „Bücherstadt“ zu etablieren. Etliche Festivitäten rund um das Buch locken tatsächliche viele Leute in die Stadt. Außerdem gibt es für einen Ort dieser Größe überraschend viele Buchläden und Antiquariate.
Überhaupt gibt es in Langenberg viele kleine handwerklich orientierte Geschäfte und Antiquitätenlädchen.
Altstadtimpressionen
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