Aufmacher für Fische
Die Zeiten, in denen in England die berühmt-berüchtigten Fish & Chips in ordinäres Zeitungspapier gehüllt wurden, sind (leider) endgültig vorbei. Dabei machte das Essen aus der Zeitungsröhre doch einen zusätzlichen Reiz beim Verspeisen dieser „landestypischen Spezialität“ aus. Druckerschwärze ist jedoch nicht besonders gesund, und so wurde den fett- und informationsgeschwängerten Mahlzeiten in den 80er Jahren ein Ende gesetzt. Kein Zeitungslesen beim Essen mehr …
Ganz ehrlich, ich habe das wirklich geliebt: Fish’n Chips mit einem Schuss Malt-Vinegar in Zeitungspapier abends bei Sonnenuntergang auf der Bank einer Bushaltstelle. Kann man romantischer essen?
Man sollte die Kombination „Fisch und Fritten“ übrigens geschmacklich nicht unterschätzen: Jährlich gibt es Wettbewerbe um den Preis des besten Fish & Chips-Shops. In einer der preisgekrönten „Buden“ haben wir einmal gegessen. Sage und schreibe 45 Minuten hatten wir alleine anzustehen, so beliebt war der Laden – vom Morgen bis in den späten Abend! Aber der Aufwand hat sich gelohnt: Die Chips, aber besonders der Fisch, waren wirklich sensationell gut.
Heute benutzt man also langweiliges, weißes, unbedrucktes Papier für Fish’n Chips oder lässt sich verpackungsmäßig etwas einfallen, hat tatsächlich, was einzelne Läden oder auch ganze Ketten angeht, so etwas wie eine „Verpackungs-Marketingstrategie“ entwickelt. Oh dear!
In Falmouth, Cornwall, gab es die oben abgebildete Variante – sehr originell, wie ich finde: Interview mit einem Seezungen-Zeugen, der das Panieren eines unschuldigen „haddocks“ (Schellfischs) beobachtet hat. Blödzeitungsstil für Fische …