Berg der Kreuze

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Baltikum, Wesensraum, Zum Tage

Berg der Kreuze

So, wie man glaubt, aber doch anders, als man denkt.
Zum Karfreitag gibt es hier ein Bild vom Berg der Kreuze in Litauen. Man traut kaum seinen Augen, wenn man sich diesem Berg nähert und kann das, was man da sieht, auch weiterhin nicht fassen, wenn man weitergeht und durch die Gässchen wandert – in einer Mischung aus ungläubigem Staunen, ablehnender Distanzierung und trotzdem wachsender Achtung, ja: Ehrfurcht.
Den Litauern ist dieser Berg heilig – in mehrfacher Hinsicht. Er ist fast weniger Ausdruck starken christlichen Glaubens, das ist nicht wirklich die Sache der Litauer, sondern Ausdruck einer starken litauischen Identität, die sich im Widerstand gegen die sowjetische „Besatzung“ Ausdruck auch in diesem Symbol verschaffte.
Dieser Berg ist Zeugnis der litauischen Stärke. Zeugnis nicht nur von Leiden und Widerstand, sondern auch einer ausgeprägten Identität. So kommen Menschen nicht nicht nur hierher, um zu klagen und zu beten: Für Brautleute ist der Berg der Kreuze die Kulisse für ihr Hochzeitsfoto, Eltern bringen ihre Kinder am Tag ihrer Kommunion/Konfimation für das Foto in ihrer Festkleidung her.
Und alle hinterlassen neue Kreuze …
Das ist der Berg der Litauer.
Und dass auch Papst Johannes Paul II den Berg der Kreuze besuchte, das ist für sie vor allem dies: Anerkennung ihres nicht zu brechenden Freiheitswillen!

 

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