„Ela“-Wald in Essen

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Natur, Ruhrgebiet und umzu, Speziell

„Ela“-Wald in Essen

Als für Pfingstmontag, den 09. Juni 2014, ein Unwetter vorhergesagt wurde und sich auch gegen Abend der Himmel sehr dunkel zuzog, ahnte noch niemand, wie dramatisch dieses Sturmtief „Ela“ ausfallen und welche Folgen es – z.T. bis heute  – haben würde.
Orkanspitzen bis 144 km/h, gewaltige Regenmengen – und ein Gewitter mit einer ununterbrochenen und so unbeschreiblichen Wucht an Blitz und Donner, wie ich es noch nie in meinem Leben erlebt hatte. Was für eine Katastrophe! Erwachsen wie ich bin, hockte ich wie ein kleines, hilfloses Kind in der hintersten Ecke unseres fensterlosen Flures, die Arme schützend über dem Kopf, bis es vorbei war.
Es gab etliche Tote. Orkanböen zerfetzten zehntausende Bäume, Bahnstrecken und Straßen blieben tagelang unbefahrbar. In den betroffenen Stadtgebieten war jeder vierte Baum entwurzelt oder abgeknickt. Die Feuerwehren in NRW fuhren wegen des Pfingstunwetters über 31.000 Einsätze, insgesamt waren 36.000 Kräfte von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk im Einsatz, um Sturmschäden zu beseitigen. Anfang Juli 2014 bezifferten Versicherer den Schaden schließlich auf etwa 650 Millionen Euro.
In Essen knickte „Ela“ in manchen Bereichen 80 Prozent aller Bäume um. Auf das gesamte Stadtgebiet gerechnet zerstörte der Sturm 10 bis 15 Prozent aller Essener Bäume – allein rund 19.000 Straßenbäume. Auf 63 Millionen Euro wurde der Schaden dort taxiert. Wegen bestehender Lebensgefahr war wochenlang der Aufenthalt in Waldgebieten, in der Gruga und z.T. auch auf Friedhöfen verboten.
Warum ich gerade heute daran denken musste? Gestern gab es auch ein ziemlich starkes Sturmtief – und manche der Sturmböen waren schon sehr heftig: Dachziegel sprangen hoch, Fensterrahmen knarrten im Druck der Böen. Nichts gegen „Ela“ natürlich, aber die Erinnerung daran kam sofort.
Die Bilder dieses Beitrages zeigen ein Stück Wald oberhalb des Baldeneysees nahe dem Aussichtspunkt Korte-Klippe, das nach „Ela“ aufgeräumt und dann in Teilen so belassen wurde, wie es war nach der Zerstörung. Die Aufnahmen sind bei sehr zurückgenommenem Wetter gegen Abend entstanden.

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