27. Januar: Holocaust-Gedenktag 2024

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27. Januar: Holocaust-Gedenktag 2024

In diesem wie in jedem Jahr ist es mir zutiefst ein Bedürfnis, am 27. Januar einen Beitrag zum national und international begangenen Holocaust-Gedenktag zu schreiben – dem Tag der Befreiung von Auschwitz.
In diesem Jahr besonders.
Nur wenige Tage alt sind die Enthüllungen über das geheime Treffen von hochrangigen Mitgliedern der AfD, wichtigen Geldgebern – und eben auch, was weitgehend totgeschwiegen wird – Angehörigen der Werte-Union der CDU – in Potsdam. Auch ein Vorstandsmitglied des „Vereins Deutsche Sprache“ war radikal genug, daran teilzunehmen.
In diesem geheimen, an die „Wannsee-Konferenz“ von 1942 erinnernden Treffen, perfiderweise auch örtlich kaum entfernt von der Konferenz von 1942, wurden Pläne über die massenhafte Deportation von Asylsuchenden, Ausländern mit ungeklärtem Staus, Deutschen mit Migrationshintergrund mit deutschem Pass – und auch politisch missliebigen Deutschen besprochen.
Dieses ungeheuerliche Geschehen wurde euphemistisch „Remigration“ genannt – mittlerweile offiziell Unwort des Jahres 2024.

Was muss noch passieren?!

Im Moment gibt es zahlreiche Demonstrationen in ganz Deutschland, an denen mittlerweile Hunderttausende teilgenommen haben.
Ein Hoffnungszeichen?

Ich bin mir nicht sicher. Zu sehr ist unsere Gesellschaft schon infiltriert von Neid, Hass, Häme und rechtem Gedankengut. Ich bin auch davon überzeugt, dass viele Institutionen unseres Landes – Polizei, Bundeswehr, Justiz, Medien, Bildungswesen etc. – im Untergrund schon von Rechten durchsetzt sind, die auf ihre Gelegenheit warten. Zudem sind in radikal rechten Kreisen Gewaltbereitschaft und die Tendenz zur Einschüchterung kein Tabu.
Unsere Demokratie ist ein zahnloser Tiger. Wehrhaftigkeit sehe ich nicht. Die Medien befeuern die ganze explosive Gemengelage noch, und die meisten Politiker – damit meine ich sowohl Regierung als auch Opposition – sind nur auf ihren eigenen Machterhalt fixiert wie trotzige Kleinkinder auf ihren Lolli. Sie haben dem Erstarken der Rechten nichts entgegenzusetzen und träumen vielleicht sogar – der CDU würde ich das zutrauen – von einer Koalition mit den Rechten.

Ich bin nicht zuversichtlich, was die politische Entwicklung in Deutschland angeht.

 

Die Bilder sind in der Gedenkstätte des KZ Buchenwald zwischen Erfurt und Weimar entstanden.

 

1 Kommentar

  1. Jetzt erst sehe ich Deinen Beitrag! Ich kann dem voll und ganz zustimmen! Jedes Deiner Worte trifft den Kern! Ich kann nur hoffen, dass viele Leser dem zustimmen, was Du geschrieben hast.
    Das Schweigen hilft den Rechtsradikalen. Leute wacht auf, es könnte bald zu spät sein!
    Jede Gelegenheit muss ergriffen werden, um vor dem rechten Terror zu warnen.
    Wenn ich auch generell der Meinung bin, dass wir uns hier in erster Linie um unser Fotohobby kümmern sollten, so ist doch jede Gelegenheit willkommen und nötig, vor allem Rechtsextremen zu warnen!
    Bitte unterstützt Speysights mutige Mahnung!

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