Dresden – Pusteblumenbrunnen auf der Prager Straße
Verlässt man den architektonisch interessanten Dresdner Hauptbahnhof, befindet man sich quasi sofort am Beginn der Prager Straße, der riesigen modernen Fußgängerzone der Stadt mit etlichen integrierten Einkaufszentren und mehr. Hier sind alle Filialen großer, bekannter Marken zu finden. Glasfassaden satt.
Ich kann mich noch gut an den Zustand der Prager Straße von 2003 erinnert, wo vieles noch den Charme der alten DDR hatte, und hässliche, riesengroße Wohnanlagen die Prager Straße rechts und links flankierten. Das alles ist Vergangenheit. Viel wurde abgerissen und komplett neu gebaut – mit viel Glas und marketinggerecht. Zwar gibt es auch einige dieser alten Wohnanlagen noch, aber sie sind natürlich passend restauriert und modernisiert worden.
Schöne neue Einkaufswelt …
Aber es gibt auf der Prager Straße nicht nur glatte Fassaden und unendliche Möglichkeiten, Geld auszugeben.
Brunnenanlagen, Bäume und viele Bänke laden im oberen Teil zum Verweilen und Schauen ein. Daneben Imbisswagen mit den unterschiedlichsten Angeboten. Das mochte ich.
Der berühmteste der Brunnen der Straße ist der Pusteblumenbrunnen. Der Name erschließt sich sofort, wenn man sich die kugeligen Wasserspeier auf ihren Stielen anschaut.
Der Pusteblumenbrunnen hat – in der Wendezeit und danach – eine bewegte und z.T. unschöne Geschichte hinter sich.
Konzipiert von Leonie Wirth, wurde der Pusteblumenbrunnen 1970 fertiggestellt. 2004 entfernte man ihn dann im Zuge der Umgestaltung der Prager Straße. Es dauerte Jahre, bis man das beliebte Wasserspiel dann doch wieder – in reduzierter Form – installierte: Leider wurden nur drei von den kleineren Pusteblumen am Beginn der Prager Straße wieder aufgestellt. Nach diversen Protesten ist auch die ursprüngliche Anlage vollständig mit fünf Wasserpilzen und fünf Pusteblumen wieder aufgebaut worden – im Stadtteil Prohlis auf dem Albert-Wolf-Platz – und sprudelt dort wieder seit 2009. Schade eigentlich und auch unverständlich, dass man die komplette Anlage nicht auf dem prominenten Platz mitten in der Fußgängerzone wieder aufgebaut hat.
Der Brunnen zieht viele Menschen an, vor allem natürlich auch Kinder. Gerne werden die umstehenden Bänke für eine kleine Pause genutzt.
Vom Bahnhof kommend, geht man direkt auf die Pusteblumen zu.

Blick zurück Richtung Bahnhof



Blick seitlich durch die Pusteblumen auf einen der verbliebenen Wohnblöcke


Weiter die Prager Straße runter und nicht weit vom Pusteblumenbrunnen gibt es eine weitere Brunnenanlage mit schattigen Bänken und Imbisswagen. Das alles mildert den Blick auf die Einkaufs-Glaspaläste rechts und links, die noch weiter die Meile runter dann aber doch den Blick dominieren.
