Shakespeare und die Trinity Church in Stratford
„Queuen“ vor der Holy Trinity Church in Stratford-upon-Avon. Ein Adventssingen war am Heiligabend für den Nachmittag angesagt. Um 15.30 Uhr sollte es beginnen, Türöffnung um 14.45 Uhr. Als ich das las, wusste ich, dass man besser früh da sein sollte. Und tatsächlich: Obiges Bild zeigt die Queue um 14.35 Uhr … Es war verblüffend, wie viele Leute diszipliniert in diese Kirche eingelassen wurde; jeder Zentimeter wurde genutzt. Eine tolle Atmosphäre.
William Shakespeare, Englands bekanntester Dichterfürst, wurde getauft und begraben in Stratford-upon-Avon, genauer gesagt, in oben vorgestellter Holy Trinity Church.
Diese Kirche stellt mich durchaus vor ein Rätsel, für das auch kein Einheimischer, noch nicht einmal der Führer in der Trinity, eine Antwort hatte: Holy Trinity liegt nicht etwa – wie sonst meist Kirchen, vor allem auch in den Cotswolds – im Zentrum der Stadt, sondern realtiv weit draußen an einer durchaus idyllischen Biegung des Avon. Vom Zentrum aus ist man ca. 20 Minuten zu Fuß unterwegs, um zu dieser Parish Church zu gelangen, die ohne Zweifel die zentrale der Stadt ist. Warum die Kirche dorthin gebaut wurde, scheint nicht bekannt zu sein.
Immerhin sieht man sie weithin, wenn man z.B. neben dem Royal Shakespeare Theatre steht, das auch – aber eben zentrumsnah – am Ufer des Avon errichtet wurde. Der Avon macht an dieser Stelle einen weiten Bogen – und der Weg zur Kirche ist erstaunlich weit.
Unten sieht man die Trinity Church von der anderen Seite des Avon. Ein schöner Spazierweg führt dorthin. Leider gibt es aber keine Möglichkeit, an dieser Stelle den Avon zu überqueren. Im Sommer kann man wohl in der Nähe eine Fähre nutzen.
Das Bild unten zeigt Holy Trinity wiederum vom „Stadtufer“ des Avon aus – diesmal bei Hochwasser. Bevor wir am 22.12.2012 in Stratford ankamen, hatte es wohl tagelang geschüttet. Die Wiesen rund um den Avon waren überschwemmt.
Holy Trinity von innen. Hier sieht man den Altarbereich – und ganz links an der Wand den Grund, warum zehntausende Touristen jedes Jahr diese Kirche besichtigen. Sie soll übrigens die meistbesuchte Parish Church Englands sein.
Hier nun also die Grabplatte für William Shakespeare. Übrigens wurde ihm die Ehre, an so prominenter Stelle begraben zu werden, nicht für seine Lorbeeren als Dichter zuteil, sondern aus ganz trivialen Gründen.
Rund um Holy Trinity gibt es einen schönen alten Friedhof mit verwitterten Grabsteinen, auf denen man, wenn man nur ein bisschen Geduld hat, flinke graue Eichhörnchen bei kapriziösen Turnübungen beobachten kann.