Villa Hügel: Das Haus
Wie das oft so ist: Da fährt man ins östlichste Polen oder nördlichste Schottland und schaut sich begeistert jeden bemerkenswert erscheinenden Grashalm an.
Die Sehenswürdigkeiten vor der Haustür jedoch ignoriert man gerne jahrzehntelang, weil man die ja immer noch besichtigen kann, wenn einmal Zeit genug ist und man sie auch genau dafür nutzt – und das passiert im Alltag eben oft nie.
So ging es uns mit der Villa Hügel, dem Familiensitz der Krupp-Dynastie.
Dabei ist das Anwesen samt riesigem Park wunderschön in Essen-Bredeney oberhalb des Baldeneysees gelegen, und man kann einen ganzen Ferientag dort verbringen.
Haus und Park haben Erstaunliches zu bieten:
Zitat aus der Website des Hauses: „Mit ihren 269 Räumen und 8100 m2 Wohn- und Nutzfläche, umgeben von einem 28 ha großen Park, ist die Villa Hügel mehr als nur ein Unternehmerwohnsitz – sie ist ein Symbol der Industrialisierung Deutschlands.“
1870–1873 von Alfred Krupp nach eigenen und z.T. sehr eigenwilligen Plänen errichtet, ist das beeindruckende Wohn- und Repräsentationshaus der Krupp-Familie auch heute noch regelmäßig Veranstaltungsort von Ausstellungen oder firmeneigenen Events.
Geschichte und (technische) Besonderheiten der Villa Hügel sind tatsächlich sehr interessant – und ich habe selten eine Führung erlebt, die so lebendig war und mich keinen Moment gelangweilt hat wie die etwa 1 1/2-stündige durch das „größte Einfamilienhaus Deutschlands“.
Sehenswert ist darüber hinaus neben der festen Sammlung zur Entwicklung von Familie und Konzern eine aktuelle Ausstellung von Briefen berühmter Persönlichkeiten der letzten zwei Jahrhunderte, die in sehr unterschiedlichen Beziehungen zu den Krupps standen: Es finden sich Briefe vom Forschungsreisenden Alexander von Humboldt, Kaiser Wilhelm II., Thomas Alva Edison, Max Planck, Gustav Stresemann, Willy Brandt, Max Liebermann, Herbert von Karajan und vielen anderen mehr.
Zur Zeit meines Besuches in der Villa Hügel Anfang April gab es den neuen Hinweis auf der Website noch nicht, dass im Inneren des Hauses nicht fotografiert werden dürfe – man konnte es selbst während der Führung tun -, so aber verzichte ich auf Bilder aus dem Inneren der Villa und zeige nur Fotos, die ich aus dem wunderschönen Park heraus gemacht habe. Davon wird es aber viele geben und in insgesamt drei Beiträgen.
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