Mehr Fundstücke in München
Das Musikerduo des Beitragsbildes fand ich zu witzig, um einfach daran vorbei zu gehen. Gefunden habe ich die beiden in Münchens Mitte zwischen Marienplatz und Viktualienmarkt.
Eben dort steht auch die „Bezaubernde Julia“. Sie ist eine Kopie der Originalstatue von Nereo Costantini. Diese steht in Verona in der Casa di Giulietta und erinnert an das Liebesunglück des berühmtesten Paares in der Theatergeschichte, William Shakespeares „Romeo und Julia“.
Die 2,65 m große Julia war 1974 ein Geschenk Veronas an München. Die beiden Städte verbindet seit 1960 eine Städtepartnerschaft.
Julia ist ein Symbol für Liebe und Hoffnung in allem Unglück. In Verona ist es Tradition, die Brüste der Figur zu berühren: Das soll wohl Glück in der Liebe bringen. In München folgt man wohl auch dieser Tradition, wie man an der blanken Brust sieht.
Kein Wunder, finde ich, dass die „Bezaubernde Julia“ so deprimiert guckt. Erst dieses tragische Ende ihrer Liebesgeschichte mit Romeo – und jetzt muss sie sich auch noch seit Jahrzehnten in etlichen Städten von tausenden Leuten an die Brust packen lassen. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass ihr immer wieder Blumen in den Arm gelegt werden. Nun ja …
Hier übrigens die Original-Julia aus Verona. Da stehen die Leute echt Schlange, um das arme Mädchen anzufassen und sich dabei fotografieren zu lassen. Gibt es eigentlich den Tatbestand der sexuellen Belästigung von Statuen aus niederen Beweggründen wie mythisches Denken oder Aberglauben?