Clausthal-Zellerfeld: Holzkirche – und mehr?

Kommentare 0
Deutschland, Kunst, Natur, Speziell, Unterwegs

Clausthal-Zellerfeld: Holzkirche – und mehr?

Clausthal-Zellerfeld war der größte Ort, den wir auf einer kleinen Rundfahrt von und bis Goslar besucht haben, auf der auch die Bilder der beiden letzten Beiträge über das Waldsterben im Harz entstanden sind.
Ich gestehe: Ich verstehe diese Stadt nicht, d.h., ich habe keine Ahnung, wie sie tickt. Fast immer nehme ich ansonsten die Atmosphäre eines Ortes auf, und in mir bildet sich zumindest eine vage Ahnung seines Charakters und seiner Ausstrahlung.
Hier nicht.
Kein Mensch zu sehen.
In einer kleinen Stadt mit ca. 12.000 Einwohnern erwartet man natürlich kein lebhaftes Zentrum – aber hey: Dieser Ort ist Universitätsstadt, Sitz der Technischen Universität (TU) Clausthal – mit über 3000 vermutlich meist männlichen Studenten.
Wo sind die alle?
Was machen die – außer Studieren, Weltkulturerbe angucken, Wandern und ein bisschen Langlauf im Winter, wenn denn Schnee liegt?!
Kann mir jemand etwas vom (studentischen) Leben in der Stadt erzählen?

Der riesige Rathausplatz in Clausthal mit der Marktkirche – der größten Holzkirche Deutschlands – war menschenleer. Es war eigentlich sehr praktisch, dass einem niemand vor die Linse lief, denn diese Kirche ist so groß, dass man seine liebe Mühe hat, sie irgendwie mit Weitwinkel einigermaßen unverzerrt aufzunehmen – war aber auch irgendwie strange. Direkt am Rathausplatz hatten wir auch ohne Probleme sofort einen Parkplatz gefunden. Direkt am Rathausplatz liegt auch ein zentrales Gebäude der Uni: Niemand zu sehen.
Die vom Rathausplatz abgehende recht kurze Einkaufsstraße bot Minimalversorgung in kleinem Stil – und wir waren froh, dass es zumindest ein geöffnetes Bäckereicafé gab, in dem man ein Brötchen und einen Kaffee zu sich nehmen konnte. Die einzigen Menschen, die wir überhaupt gesehen haben, waren augenscheinlich Touristen wie wir – mit Kamera ausgestattet und auch auf der Suche nach Kaffee und einem kleinen Imbiss.
Merkwürdiger Ort.

Die Marktkirche „Zum Heiligen Geist“ allerdings: Die ist wirklich beachtlich! Und dann noch ganz in Blau! Das ist mal ein Statement! Die Kirche ist das Zentrum des Rathausplatz im Ortsteil Clausthal. Die größte Holzkirche Deutschlands – im Barockstil aus Fichten- und Eichenholz gezimmert – wurde 1642 fertiggestellt und ist mit 2200 Sitzplätzen ausgestattet. Sie ersetzte den Vorgängerbau, der 1634 bei einem Brand zerstört wurde. Besonders sehenswert im Inneren der Kirche: die gewaltige Orgel und der große Altar.

 

Ich liebe ja unerwartete Brüche in einer speziell geprägten Umgebung wie hier in einer Kirche …

Trotz Semester: Niemand zu sehen …

Vom Rathausplatz geht die kleine Einkaufsstraße ab. An deren Ende findet man ein großes Hotel.

Platz am Ende der Einkaufsstraße – unbelebt wie die ganze Stadt

Robert-Koch-Haus: Hier verlebte der Begründer der modernen Bakteriologie und Nobelpreisträger seine Jugendzeit. Er ist auch in Clausthal geboren – und dort namensmäßig (Krankenhaus, Schule, Straße etc.) sehr präsent.

 

Schreibe einen Kommentar