Hahnenklee – Stabkirche

Auf unserer kleinen Rundreise Goslar – Oker-Talsperre – Clausthal-Zellerfeld – Goslar kamen wir quasi automatisch an Hahnenklee vorbei. Hier steht – und deswegen gibt es hier heute schon wieder Bilder einer Kirche – die größte Stabkirche Deutschlands. Die zwei Ausnahmekirchen Im Harz so nah beeinander – die blaue Holzkirche in Clausthal und hier jetzt die Stabkirche – sind für mich schon beide eine Erwähnung wert.

Die von Prof. Karl Mohrmann im Stil der norwegischen Stabkirchen erbaute Kirche wurde nach nur 10-monatiger Bauzeit am 28. Juni 1908 eingeweiht. Ihr Name: Gustav Adolf Stabkirche, benannt nach dem schwedischen König Gustav II. Adolf. Sie ist allerdings deutlich größer als die norwegischen Vorbilder.
Die Kirche wurde durch Handwerker der Region aus dem Fichtenholz des nahen Bocksberges errichtet – in Anlehnung an die Bauweise der Wikingerschiffe ohne Nägel und Schrauben. Diese gibt es nur – nicht sichtbar – bei der Dielung, den Verschalungen und der Dachkonstruktion.
Auch der Innenraum besteht ganz aus Holz. Überall findet sich der Bezug zum Schiffsbau der Zeit der Wikinger: Der aus Holz gefertigte Kronleuchter an der Decke ist z.B. ein nachempfundenes Schiffssteuerrad. Heidnische Symbole erinnern an die Zeit vor der Christianisierung.
Besonders ist das Turmglockenspiel der Gustav Adolf Stabkirche, das Carillon. Es umfasst mit aus Bronze gegossenen 49 Glocken vier Oktaven und wird von einem Tisch aus mit Händen und Füßen gespielt. Man kann es an den Wochenenden hören.

Wieder draußen, zogen ganz plötzlich und unglaublich schnell sehr dunkle Wolken auf. Das sah heftigst nach Gewitter aus. Deswegen hetzten wir zu unserem Auto, das etwas abseits stand. Die letzten Bilder sind quasi im Dauerlauf innerhalb von max. 2 Minuten entstanden. Da schneidet man dann schon mal ein Dach ab. Aber wir hatten Glück: Knapp vor den ersten Tropfen saßen wir im Wagen …

Stabkirche von vorne

… und von hinten keine zwei Minuten später …