Weihnachtsmärkte allerorten – Hattingen

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Weihnachtsmärkte allerorten – Hattingen

Ein paar Jahre lang habe ich gerne Weihnachtsmärkte hier in diesem Blog vorgestellt. Wir sind sogar etliche Male Anfang Dezember weggefahren, um neue Städte und Märkte kennenzulernen. Dann ist mir der Spaß daran etwas abhanden gekommen. Corona ließ die Weihnachtsmärkte ausfallen, dann war ich krank, zuletzt waren sie mir viel zu voll, und auch die wachsende Bedrohungslage, was Anschläge angeht, verdarb mir die Lust an diesen Märkten.
In diesem Jahr habe ich mich aber wieder mal aufgemacht und bin gar nicht weit weg nach Hattingen gefahren – auf den Nostalgischen Weihnachtsmarkt in der Altstadt.

Hattingen wurde erstmals im Jahr 990 urkundlich erwähnt. Die Kirche stammt aus dem Jahre 1200. Als eigentliches Jahr der Stadtgründung gilt 1396, als es der Stadt erlaubt wurde, eine Befestigung zu errichten.
Geht man durch die kleine idyllische Altstadt mit ihren 150 mittelalterlichen Fachwerkhäusern, kann man kaum glauben, dass Hattingen eine Ruhrgebietsstadt ist, direkt gelegen zwischen Essen und Bochum. Der Kohleabbau war aber auch hier sehr wichtig. Für mehr als 100 Jahre war die Henrichshütte Hauptarbeitgeber in Hattingen mit zeitweise 10.000 Beschäftigten. Die Hütte war einer der größten Eisenverhüttungs- und Stahlproduzenten der Region – und ist seit der Schließung 1987 ein Denkmal der Industriekultur und ein lohnenswertes Besucherziel.

In der Adventszeit sind bis zum 24. Dezember die Fenster des Alten Rathauses am Untermarkt mit weihnachtlich bemalten Täfelchen verziert. Das Rathaus ist dann ein riesiger Adventskalender. Jeden Tag ab dem 1. Dezember öffnet Frau Holle täglich um 17.00 Uhr in ihrem märchenhaften Kostüm vor den erwartungsvoll wartenden Kindern eines der Fenster des historischen Fachwerkhauses und beglückt die wartende Menge mit Geschichten und Gesang. Ganz ehrlich: Es war zu der Zeit so brechend voll auf dem Untermarkt, dass ich das Weite gesucht habe. Die Fotos sind deutlich später am Abend entstanden.

Durch das Tor des Alten Rathauses kommt man auf den wunderschönen Kirchplatz mit der St.-Georgs-Kirche.

Der Kirchplatz ist vollständig umgeben von idyllischen Fachwerkhäusern.

Vom Kirchplatz aus führen an mehreren Stellen schmale Treppenwege hinunter in die Hattinger Altstadt.

Das berühmte, wegen seiner Form so genannte, Bügeleisenhaus von 1611

Adventlich geschmückte Gassen, Restaurants und Geschäfte in der Altstadt

St. Georgs Viertel und Steinhagenplatz mit Kunst- und Handwerkerständen, die etwas mehr Platz benötigen.

Der französische Markt Bleu Blanc Rouge im Krämersdorf
Man betritt das Krämersdorf über den Platz am Obermarkt und durch den Kirchturm der Johanniskirche. Die Kirche wurde 1945 zerstört, ihr Turm blieb als Glockenturm erhalten. Früher war das Krämersdorf ein Viertel von Handwerkern und Kleinhändlern – sogenannten Krämern, die ihre Häuser um die Johanniskirche bauten.

Es muss (leider) gesagt sein, dass Hattingen nicht nur schöne Altstadtstraßen hat.
Hattingen wurde während des Zweiten Weltkrieges mehrfach von Bombenangriffen der Alliierten getroffen – vor allem die Henrichshütte. Spätestens seit 1944 war das Stadtbild vom Krieg geprägt. Große Teile der Hattinger Altstadt wurden dann noch bei zwei Großangriffen im März 1945 zerbombt.
Beim Wiederaufbau nach 1945 und in den späteren Jahren entstanden auch “diskussionswürdige” Ecken inkl. eines Einkaufszentrums am Rande der Altstadt. Aber auch hier versucht man, ein bisschen weihnachtliches Flair zu verbreiten.

Und … bei all der (vor-) weihnachtlichen Idylle: Es gibt tatsächlich noch sommerliche Fenster mit blühenden Geranien …

 

 

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