Mehr Chopin in Warschau
Anlässlich des 206. Geburtstages von Chopin habe ich im letzten Beitrag das pathetische Denkmal vorgestellt, das seine Heimatstadt Warschau (naja, er wurde 100 km entfernt in einem Dorf geboren) dem Komponisten im Łazienki-Park gesetzt hat.
Nicht nur mit diesem Denkmal demonstriert Warschau, dass es Chopin, der aus politischen Gründen die meiste Zeit seines Lebens im Ausland verbringen musste, für sich als „polnischen Komponisten“ beansprucht. So ist z. B. auch der Warschauer Flughafen nach ihm benannt und eine Chopin-Straße – ul. Chopina – gibt es natürlich ebenfalls.
Immer wieder begegnet man in der Innenstadt Warschaus mehr oder weniger gelungenen Gedenkstätten (Museum, Salon, letzte Wohnstätte etc.), Anspielungen und Erinnerungen an den Komponisten.
Die sehr spezielle Rückkehr seines cognacgetränkten Herzens habe ich schon geschildert. Geschmackvoller – zumindest haben sie einen gewissen Unterhaltungswert – sind da schon die Marmor-Sitzbänke, die man überall in der Innenstadt findet: Sie lassen Chopin’sche Musik erklingen, wenn man sich hinsetzt …
An etlichen Stelle findet man zudem aus z. T. nicht erkennbaren Gründen Gedenktafeln und Bilder mit Knöpfen, die wenn man sie drückt, einen ebenfalls mit Chopins Klaviermusik beglücken.
In Bäckereien habe ich größere Plätzchen gesehen, die aus ihrem Teig mit einer Chopin-Klavier-Form ausgestochen wurden.
Von den ganzen „Chopin-Devotionalien“ in den Souvenirshops will ich erst gar nicht reden …
Ein interessanter Artikel zum Thema „Chopin und Warschau“ ist übrigens damals anlässlich des 100. Geburtstages Chopins in der ZEIT erschienen: „Hier spielt die Musik„.
Wie auch immer: Überall gibt es offizielle und private Aktionen und Initiativen zu Ehren Chopins – von der bemalten Hauswand bis hin zu …
Fundstück in der Warschauer Innenstadt. Oben rechts neben der Tür wird Bezug genommen auf Chopins Polonaisen, geschrieben für Solo Klavier. Deshalb hier zu hören: Die Polonaise op 40 Nr.1 „Military“
Oben von der Aussichtsplattform der Kulturpalastes rundum zu schauen, ist ein Erlebnis – und man entdeckt Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt: Klavier-Zebrastreifen.