Essen – Kettwig

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Kunst, Natur, Ruhrgebiet und umzu

Essen – Kettwig

Kettwig hat einen kleinen schönen Altstadtkern mit Fachwerkhäusern und ist neben Essen-Werden (vorheriger Beitrag) der einzige Essener Stadtteil, in dem so etwas zu finden ist. Kettwig – bzw. die Flussüberquerung dort – wurde 1282 erstmals erwähnt.
Der historische Stadtkern blieb im 2. Weltkrieg weitgehend verschont. Allerdings fielen dem „Modernisierungswahn“ der 70er und 80er Jahre leider einige der alten Fachwerkhäuser zum Opfer.
Der Ort ist der südlichste Stadtteil Essens. Das allerdings noch nicht sehr lange: Es gab heftigen Widerstand gegen die Eingemeindung. Sie erfolgte zum 1. Januar 1975 im Rahmen der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Ein Bürgerbegehren, in dem sich 55% der Bevölkerung gegen die Eingemeindung aussprach, wurde erst 1997 von der Landesregierung abgelehnt.
Es gibt allerdings bis heute einige interessante Besonderheiten um den Ort als Stadtteil von Essen, die wohl einzigartig sind:
So ist Essen ja selbst Bistumsstadt – Kettwig aber gehört weiterhin unverändert zum Erzbistum Köln.
Zudem hat Kettwig – auch heute noch – eine ganz eigene Telefonvorwahl.
Gelebter Widerstand …
Im Gegensatz zu Essen-Werden, das direkt am Flussufer der Ruhr liegt und vor allem durch die viel befahrene B 224 im inneren (Alt-) Stadtbereich durch Verkehrslärm belastet ist, findet man Kettwig auf einer leichten Anhöhe über der Ruhr, und der Hauptverkehr verläuft am Rande. Die eigentliche Innenstadt – vor allem der historische Kern – ist nicht ganz, aber doch weitgehend autofrei.
Ein Besuch des Örtchens lohnt sich sicherlich und kann leicht verbunden werden mit einem Spaziergang an der Ruhr.

Die Kirche am Markt inmitten der Altstadt: Ihr 40 Meter hoher Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert und prägt das Bild der Stadt. Er ist auch auf etlichen der folgenden Bilder zu sehen. Die Pfarrei Katwie ist wahrscheinlich eine Urpfarrei aus der Zeit nach 713 – ein Ergebnis der Missionstätigkeit des Suitbert. Sie wurde 1592 protestantisch. Das heutige Kirchenschiff aus Ruhrsandstein wurde 1720/21 als barocke Saalkirche erbaut.

Von hier aus geht es über einen schönen zentralen Platz hinunter an den Fluss.

Unten an der Ruhr mit Blick auf den Ort

Wieder zurück in der Ortsmitte in der kleinen Einkaufsstraße gegenüber der o.g. Kirche

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