Leer – Lutherkirche
Leer in Ostfriesland hat im Altstadtbereich mehrere sehr schöne Kirchen. Über die Orgel der Großen Kirche habe ich hier schon einen Beitrag geschrieben.
Heute gibt es die Bilder zu sehen, die ich bei einer ausführlichen Besichtigung der Lutherkirche aufgenommen habe. Das Schöne dort: Man darf sich frei bewegen, überall hingehen und sich alles anschauen.
Das macht wirklich Spaß, denn durch die bemerkenswerten Emporen gibt es immer wieder spannende Perspektiven – unten wie auch oben und auf und von den Emporen selbst.
Die Barockkirche wurde 1675 als Saalkirche u.a. mit großformatigen Steinen aus dem aufgehobenen Kloster Thedinga erbaut. Bis zur Einweihung der Kirche waren die Lutheraner im reformierten Leer darauf angewiesen, lutherische Kirchen außerhalb der Stadt zu besuchen.
Bei einer Innenrenovierung 1910 legte man die alten Deckenmalereien frei und integrierte sie in die Ausgestaltung der Kirche.
Im Zweiten Weltkriegs wurde die Lutherkirche beschädigt und nach der Restauration am 1. Advent 1946 wieder eingeweiht. 1987/1988 erfolgte eine umfassende Innen- und Außenrenovierung. Bei Aufräumarbeiten im Kirchenarchiv im Frühjahr 2020 fand man eine Lutherbibel von 1572.
Sehr schön ist auch hier die Orgel: Eine erste Orgel, 1714 von Arp Schnitger gebaut, wurde an Unbekannt verkauft.
1795 gab es einen Orgelneubau mit Hinrich Just Müller. Er schuf einen zweimanualigen Neubau mit 30 Registern, von dem heute noch der Rokoko–Prospekt erhalten ist. Danach gab es noch zwei Orgelneubauten.
2002 wurde die fünfte Orgel durch Jürgen Ahrend hinter dem historischen Müller-Prospekt gebaut.
Ungewöhnlich im Gesamtbild der Kirche fand ich dieses moderne Fenster. So etwas gibt es aber durchaus hier und da – wie z.B. im Kölner Dom. Dann aber fand ich heraus, dass dieses Fenster die Gestaltung einer aktuellen Konfirmanden-Gruppe ist.
„Engel der Auferstehung“ ist der Titel der Glasmalerei und zeigt den Engel, der den Weg aus dem Grab ins Leben weist.