Die verbotene Halbinsel Wustrow – Seeseite

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Deutschland, Europa (-politik), Natur

Die verbotene Halbinsel Wustrow – Seeseite

Im letzten Beitrag folgten wir der Führung von Klaus Feiler über die verbotene Halbinsel Wustrow (Infos hierhier) bis zum Abbiegen nach links Richtung Haffseite.
Vorher kamen wir u.a. auch an zerfallenden Häuserkomplexen der aufgegebenen militärischen Siedlung vorbei, die direkt – und wirklich direkt – am feinsandigen Strand der Ostsee liegen. Unverbaubarer Meeresblick; die Strandmatten kann man gleich vom Balkon herunterwerfen. Die Lage ist ein Traum – so wie auch die Wohnungen selbst bei Größe und Ausstattung deutlich höheren Standard aufwiesen als damals generell üblich.

Die ganze Häuserzeile auf der rechten Seite grenzt auf der Rückseite direkt an die Ostsee.

Die Begehrlichkeiten des Besitzers der Halbinsel, diese zu vermarkten und zu einem touristischen Highlight (und Goldesel) zu machen, ist also mehr als verständlich, wenn man sich die Lage der Häuser des ehemaligen sowjetischen Kasernenstandorts ansieht, von denen wirklich sehr viele nur ein paar Schritte vom feinsandigen Ostseestrand entfernt liegen.
Kaufinteressenten für die Häuser gibt es dem entsprechend auch genügend, Entwicklungspläne für einen hochwertigen(!) Tourismus bestehen. Optimale Voraussetzungen eigentlich, gäbe es da nicht ein kleines Problem (von der Restmunition im Boden mal abgesehen):
Das kleine – nein, große – Problem ist die Verkehrsinfrastruktur.
Schaut man sich Rerik auf der Karte an, sieht man, dass der Ort nur durch zwei kleine Straßen überhaupt erreicht werden kann, die zudem dann komplett durch den Ort verlaufen. Das ist im Moment alles durchaus noch im Rahmen, da Rerik ein kleines Familienseebad ist. Aber nach einer touristischen Entwicklung der Halbinsel Wustrow mit ihren vielen Gebäuden und Möglichkeiten, wäre der Ort hilflos einem nie endenden Verkehr ausgeliefert – von der Situation vor und am Reriker Damm, der Ostsee und Haff voneinander trennt und nur ca. 100 m breit ist, gar nicht zu reden. Dort gäbe es stundenlangen Dauerstau.
Von daher werden alle Pläne immer wieder auf Eis gelegt, auch solche, die alternative Verkehrswege beinhalten wie z.B. eine regelmäßig fahrende elektrisch betriebene (Auto-) Fähre.
Was geschehen wird, ist ungewiss. Der Besitzer der Halbinsel hat wohl einen langen Atem und weiß, dass Wustrow ein Jahrzehnte-Projekt ist. Der Widerstand ist jedenfalls groß. Überall im Ort findet man Schilder, die den Unmut und die Ablehnung der Bewohner bzgl. eines touristischen Ausbaus von Wustrow zum Ausdruck bringen.

So, nach diesem Exkurs direkt an die See geht es zurück an die Grenze zum Landschaftsschutzgebiet, bis zu der es Bilder im ersten Beitag zu Wustrow gab – und von da aus weiter bis zurück zum Pförtnerhäuschen.

 

 

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