Totenmaar – Die Pestkapelle

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Deutschland, Natur, Nostalgie, Persönlich

Totenmaar – Die Pestkapelle

Das Weinfelder Maar entstand vor rund 20.000 bis 30.000 Jahren und ist mit 487 Metern üNN das höchstgelegene der drei Dauner Maare – und auch das tiefste. Der See ist 51 Meter tief und hat einen Durchmesser von 396 bis 429 Metern. Er liegt in der Südeifel, etwa zwei Kilometer von Daun entfernt, und kann leicht bei einem schönen Spaziergang umrundet werden.
Das Weinfelder Maar wird auch „Totenmaar“ genannt. Dieser Name stammt vom in unmittelbarer Nähe des Maars gelegenen Friedhof mit einer kleinen, teilweise aus dem 14. Jahrhundert stammenden Kapelle, auch „Pestkapelle“ oder „Martinskapelle“ genannt, die ehemalige Pfarrkirche von Weinfeld. Das Dorf wurde im 16. Jahrhundert infolge der Pest aufgegeben.
Es handelt sich um eine der ältesten Kirchen der Eifel. Die frühesten Fundamente stammen aus römischer Zeit, wobei an dieser Stelle vorher schon ein keltisches Heiligtum stand. Zum ersten Mal erwähnt wird die Kirche im Jahr 1044, doch vermutlich hat sie schon früher bestanden.
Kapelle und Friedhof werden heute von der Gemeinde Schalkenmehren für Begräbnisse genutzt. Im Eingangsbereich der Kapelle, die dem heiligen Martin geweiht ist, befinden sich zahlreiche Dank-Tafeln mit Widmungen wie: „Maria hat geholfen.“
Wer durch Ziehen der Seile die Glöckchen im Innern zum Läuten bringt, darf sich etwas wünschen.
Das Maar hat eine eine ziemlich melancholische Atmosphäre. Es wundert nicht, dass sich viele Sagen um dieses „Eifelauge“ ranken. Etliche Maler haben haben vor allem die kleine Pestkapelle immer wieder in Bildern festgehalten, z. B. der deutsche Landschaftsmaler Fritz von Wille – und auch einer meiner Onkel, der leider im 2. Weltkrieg gefallen ist. Sein Bild (ganz unten) habe ich von Kind an vor Augen gehabt, weil es in unserer Küche hing. Es hat mich ziemlich glücklich gemacht, die Kapelle endlich einmal live sehen zu können.

Das Bild meines Onkels muss gegen Mitte/Ende der dreißiger Jahre gemalt worden sein. Es mag sein, dass im Winter und frühen Frühjahr die genaue Bildansicht des Gemäldes wiedergefunden werden kann. Im Sommer, in dem die Fotos dieses Beitrages entstanden sind, war der Bereich unterhalb der Kapelle komplett zugewachsen.

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