Lügde – St. Kilian: Innen
Nachdem ich im letzten Beitrag die romanische Kirche St. Kilian in der schönen Fachwerkstadt Lügde von außen vorgestellt habe, betreten wir nun das Innere dieses Kleinods.
Ich liebe die Romanik in ihrer bodenständigen Klarheit, die Raum so gestaltet, dass man einfach da sein kann, ohne dass der Blick durch zuviel Dekoration und Abwechslung ständig abschweift. Schlicht. Einfach. Geerdet. Hier zur Ruhe zu kommen, fällt nicht schwer.
Ich liebe auch gotische Kirchen, die aber durch ihre Gestaltung, ihre himmelstürmende Höhe, ihre exquisite und kapriziöse Handwerkskunst, die großen bunten Fenster, gebündelten Säulen, spitzen Türmen, aufwendigen Verzierungen, Rippengewölben und Strebebögen eher Bewunderung ob der großen Kunst, die sie darstellen, hervorrufen, als dass sie Besinnung und (innere) Stille förderten. Oft finanziert durch das aufstrebende Bürgertum waren sie durchaus auch Statussymbole für städtisches Selbstbewusstsein und den Stolz, sich all das leisten zu können. Zwar zur „Ehre Gottes“ erbaut, repräsentieren sie doch meist auch sehr viel menschlichen Ehrgeiz, bewundert der Mensch sich darin auch selbst und baut sich ein Denkmal.
Da für mich dies das Wesentliche an romanischen Kirchen ist: die klare, nicht ablenkende Gestaltung von Raum, die eine intensive Atmosphäre der Stille ermöglicht, gibt es hier nur wenige Fakten (hier und hier):
Es handelt sich um eine romanische kreuzförmige Gewölbebasilika mit hohem Mittelschiff und niedrigen Seitenschiffen, einem Ostquerhaus, einem Chorquadrat und runden Absiden im Chor wie an den Ostwänden des Querhauses.
St. Kilian hat alle Modernisierungen fast ohne Verfälschungen überstanden. Die wenigen Barockfiguren stören kaum.
Der Raum ist klar geblieben. Wirklich schön.
Schöne Bilder. Wir waren heute dort, aber leider öffnet die Kirche erst wieder ab Ende März. 🙃
Danke.
Das ist wirklich schade! Ich fand sie innen sehr schön. Vermutlich wollen sie Heizkosten sparen.